Gewichtsabnahme

Wie verlässt Fett deinen Körper?

Du achtest auf deine Ernährung. Du bewegst dich häufiger. Vielleicht nutzt du Medikamente zur Unterstützung. Und dann kommt der Moment: die Zahl auf der Waage sinkt. Yes! Aber wohin geht dieses Fett eigentlich? Löst es sich auf? Schmilzt es weg? Scheidest du es aus? Atmest du es aus? (Spoiler: Letzteres stimmt.) In diesem Artikel tauchen wir in die Wissenschaft hinter dem Fettverlust ein.
Wie verlässt Fett deinen Körper?
Wichtige Erkenntnisse
  • Dein Körper kann (überschüssiges) Fett als Energiequelle nutzen.
  • 84 % des verbrannten Fettes atmest du als Kohlendioxid aus.
  • Fett verbrennst du nicht, indem du schneller atmest, sondern indem du weniger isst und dich mehr bewegst.

Was ist Fett eigentlich?

Körperfett ist mehr als nur eine zusätzliche Schicht. Es ist ein aktiver Bestandteil deines Stoffwechsels. Dieser funktioniert wie folgt:

Dein Fettgewebe besteht aus Fettzellen. Diese Zellen speichern Energie in Form von Triglyzeriden. Das sind kleine Fetttröpfchen, bestehend aus ein wenig Zucker (Glycerin) und drei Fettsäuren.

Dein Körper kann diese Fette später wieder als Energiequelle nutzen, z. B. wenn du weniger isst oder zusätzlichen Energiebedarf hast.

Mit anderen Worten: Die Fettschicht ist die Energiereserve, auf die dein Körper zurückgreift, wenn weniger Kalorien aufgenommen werden als verbrannt werden [1].

Zwei Arten von Fett

Dein Körper speichert Fett in verschiedenen Formen. Die zwei wichtigsten Arten sind:

  1. Weißes Fett – die Energiespeicherung

Das ist das Fett, das du siehst und fühlst, z. B. am Bauch, an Hüften oder Oberschenkeln. Wenn du mehr Kalorien aufnimmst, als du verbrennst, wandelt dein Körper diese Energie in Fett um und speichert es als Reserve. Das ist an sich nützlich, aber zu viel weißes Fett, insbesondere um die Organe (viszerales Fett), kann gesundheitsschädlich sein.

  1. Braunes Fett – der Kalorienverbrenner [2]

Braunes Fett oder braunes Fettgewebe ist eine spezielle Art von Körperfett. Es verbrennt aktiv Energie, um Wärme zu erzeugen. Dein Körper nutzt dieses Fett vor allem, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, z. B. in kalter Umgebung.

Man wird mit braunem Fett geboren: Babys haben relativ viel braunes Fett, da sie sich selbst noch nicht gut warm halten können. Erwachsene haben ebenfalls braunes Fett, vor allem um den Hals, die Schultern, die Wirbelsäule und die Nieren. Die Aktivität von braunem Fett lässt sich stimulieren, z. B. durch Kälte (wie kaltes Duschen oder Sport bei niedrigen Temperaturen).

Kurz gesagt: Fett ist eine Energiereserve, die dein Körper speichert und nutzt, wenn es nötig ist. Es gibt zwei Arten von Fett: weiß und braun. Weißes Fett speichert Energie, braunes Fett verbrennt Energie, um dich warm zu halten.

Wie verlässt Fett deinen Körper?

Und nun zum Geheimnis: Wie verlässt das Fett deinen Körper, wenn du abnimmst?

Viele Menschen denken, dass Fett ausgeschieden, ausgeschwitzt oder in Muskeln umgewandelt wird. Aber die eigentliche Antwort ist überraschend:

84 % des verbrannten Fettes atmest du als Kohlendioxid (CO₂) aus.

Die restlichen 16 % verlassen deinen Körper über Wasser, in Form von Schweiß, Urin oder Tränen [4].

So verlässt Fett deinen Körper

Musst du jetzt besonders tief oder schnell atmen, um die überschüssigen Kilos loszuwerden? Nein. Es funktioniert folgendermaßen:

  1. Fett ist in deinen Fettzellen als „Triglyzeride“ gespeichert.
    Triglyzeride sind energiereiche Fettmoleküle: Sie bestehen aus Glycerin (einer Art Zuckeralkohol) und drei Fettsäuren. Sie liegen in deinen Fettzellen als Energiereserve bereit.
  2. Brauchst du Energie? Dann werden diese Triglyzeride abgebaut.
    Dein Körper spaltet sie in einzelne Fettsäuren und Glycerin auf. Diese gelangen ins Blut.
  3. Die Fettsäuren werden von deinen Körperzellen aufgenommen und in den Mitochondrien verbrannt.
    Mitochondrien sind kleine „Kraftwerke“ in fast allen Zellen. Dort werden die Fettsäuren Schritt für Schritt abgebaut. Dieser Prozess heißt „Fettoxidation“.
    Ziel: Energie freisetzen, die dein Körper direkt nutzen kann.
  4. Bei dieser Verbrennung entstehen Abfallprodukte: Kohlendioxid (CO₂) und Wasser (H₂O).
  • Das CO₂ atmest du über die Lungen aus.
  • Das Wasser verlässt deinen Körper über Urin, Schweiß oder Atem.

Die meisten Kilos Fett verlierst du also über die Atemluft.

IKurz gesagt: Bei der Fettverbrennung wird Fett aus deinen Fettzellen freigesetzt. Die Fettsäuren gelangen in deine Zellen, wo sie in den Mitochondrien „verbrannt“ werden. Die Energie nutzt du, die Abfallprodukte atmest du größtenteils aus, und den Rest scheidest du über Flüssigkeit aus.

Beispiel: Wie sieht das in Zahlen aus?

Angenommen: Du wiegst 90 Kilo und nutzt Ozempic. Studien zeigen, dass Menschen im Durchschnitt 15 % ihres Körpergewichts mit Hilfe von Ozempic verlieren können [5].

Das bedeutet konkret:

15 % von 90 Kilo = 13,5 Kilo Gewichtsverlust.

Von diesen 13,5 Kilo:

  • Atmest du etwa 11,3 Kilo als CO₂ aus.
  • Verlierst du 2,5 Kilo über Wasser (Urin, Schweiß usw.).

Kurz gesagt:  84 % des verbrannten Fettes atmest du aus, die restlichen 16 % verlassen deinen Körper über Wasser, in Form von Schweiß, Urin oder Tränen.

Wann verbrennt dein Körper Fett?

Interessante Tatsache: Der Großteil der Fettverbrennung erfolgt in Ruhe. Aber das passiert nur, wenn dein Körper dazu „eingeladen“ wird. Das erreichst du durch ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung.

Hormone spielen hierbei eine Schlüsselrolle, vor allem Insulin: Hohe Insulinspiegel (z. B. nach dem Verzehr schnell verdaulicher Kohlenhydrate) hemmen die Fettverbrennung [3]. Ein niedriger Insulinspiegel (wie beim Fasten oder nach einer Nacht Schlaf) fördert die Fettverbrennung.

Kurz gesagt: Dein Körper verbrennt Fett vor allem in Ruhe, aber das muss durch Ernährung und Bewegung stimuliert werden. Auch Hormone, insbesondere Insulin, sind dabei wichtig. 

Funktioniert Sport als Fettverbrenner?

Ja, aber nicht so, wie du vielleicht denkst.

Sport verbrennt Kalorien, aber noch wichtiger: Er stimuliert die Fettverbrennung in Ruhe. Vor allem Krafttraining hilft dabei, weil es Muskelmasse aufbaut.

Und Muskeln sind metabolisch aktiver als Fett. Sie verbrennen mehr Energie, selbst wenn du auf der Couch sitzt [6].

Auch Ausdauertraining hilft, vor allem für die Kondition und um den täglichen Kalorienverbrauch zu erhöhen. Aber du musst nicht schwitzen, um Fett zu verlieren. Schweiß = Flüssigkeitsverlust, kein Fettverlust.

Gut zu wissen:

  • Ausdauer bei niedriger Intensität (z. B. Gehen): nutzt relativ viel Fett als Energiequelle.
  • Intensives Training (z. B. HIIT): verbraucht während des Trainings mehr Kohlenhydrate, erhöht aber den Fettverbrauch nach dem Training.

Kurz gesagt: Sport steigert deine Fettverbrennung vor allem durch mehr Muskelmasse, die auch in Ruhe Kalorien verbrennt.

3 häufige Missverständnisse

Es gibt einige Missverständnisse darüber, wie Fettabbau funktioniert. Dies sind die drei häufigsten:

1. „Man uriniert Fett aus.“
Nicht wahr. Du scheidest das Wasser aus, das nach der Fettverbrennung übrig bleibt, aber nicht das Fett selbst.

2. „Fett verwandelt sich in Muskeln.“
Fett kann nicht „in Muskeln umgewandelt“ werden, es sind völlig unterschiedliche Zelltypen. Du kannst Fett verlieren und Muskeln aufbauen, aber es sind getrennte Prozesse.

3. „Je mehr man schwitzt, desto mehr Fett verliert man.“
Schweiß ist Flüssigkeit. Kein Fett. Viel Schwitzen kann vorübergehend dein Gewicht senken (durch Flüssigkeitsverlust), sagt aber nichts über Fettverbrennung aus.

Kurz gesagt: Du scheidest kein Fett aus, Fett verwandelt sich nicht in Muskeln, und Schwitzen bedeutet vor allem Flüssigkeitsverlust, nicht Fettverlust.

Was kannst du tun, um den Fettabbau zu unterstützen?

Um Fett zu verlieren, musst du dich ausreichend bewegen und nicht zu viel essen. Dies sind die 4 wichtigsten Säulen des Fettabbaus:

  1. Schaffe ein mildes Kaloriendefizit
    Etwa 300–500 kcal pro Tag sind nachhaltig.
  2. Bewege dich regelmäßig
    Spazieren, Gartenarbeit, Radfahren, Krafttraining: alles zählt.
  3. Schlafe gut und reduziere Stress
    Beides beeinflusst deine Hormone und die Fettverbrennung [7].
  4. Ziehe medizinische Unterstützung in Betracht
    Für Menschen mit Übergewicht kann Medikation effektiv sein. Fülle unseren kurzen Fragebogen aus, um herauszufinden, ob du für Medikamente in Frage kommst. 

Kurz gesagt: Sorge für ein gesundes Kaloriendefizit, bewege dich regelmäßig, schlafe gut und suche bei Bedarf medizinische Hilfe, wenn du Fett verlieren möchtest.

Fazit

Fettabbau ist ein komplexer, aber faszinierender Prozess, bei dem dein Körper gespeichertes Fett in Energie umwandelt, wobei die Abfallprodukte Kohlendioxid und Wasser sind. Den größten Teil des Fettes verlierst du also über die Atmung – du atmest Fett buchstäblich aus!

Du verbrennst Fett vor allem in Ruhe, vorausgesetzt, du befindest dich in einem Energiedefizit, zum Beispiel durch weniger Essen und mehr Bewegung. Sport hilft vor allem indirekt, indem er deine Muskelmasse erhöht, wodurch du auch in Ruhe mehr Kalorien verbrennst.

Darüber hinaus spielen Hormone, Schlaf und Stress eine wichtige Rolle dabei, wie effektiv dein Körper Fett verbrennen kann. Für diejenigen, die zusätzliche Unterstützung suchen, kann Medikation wie Ozempic helfen, den Gewichtsverlust zu fördern, aber die Grundlage bleibt immer ein gesunder Lebensstil.

Brauchst du etwas Unterstützung, um dein Wunschgewicht zu erreichen? Fülle unseren kurzen Fragebogen aus und entdecke, ob du für Abnehmmittel in Frage kommst.

Medizinisch geprüft von
Bild des Arztes
Dr. Kelly Anderson
Hausarzt, MD, CCFP (EM)

Häufig gestellte Fragen

Ressourcen

[1] Rosen, E. D., et al. (2014). What we talk about when we talk about fat. Cell, 156(1-2), 20-44 (bron).

[2] Cannon, B., et al. (2004). Brown adipose tissue: function and physiological significance. Physiological Reviews, 84(1), 277-359 (bron).

[3] Boden, G. (1997). Role of fatty acids in the pathogenesis of insulin resistance and NIDDM. Diabetes, 46(1), 3-10 (bron).

[4] Meerman, R., et al. (2014). When somebody loses weight, where does the fat go? BMJ, 349, g7257 (bron).

[5] Wilding, J. P. H., et al. (2021). "Once-weekly semaglutide in adults with overweight or obesity." The New England Journal of Medicine, 384(11), 989-1002 (bron).

[6] Wolfe, R. R. (2006). The underappreciated role of muscle in health and disease. The American Journal of Clinical Nutrition, 84(3), 475-482 (bron).

[7] Spiegel, K., et al. (1999). Impact of sleep debt on metabolic and endocrine function. The Lancet, 354(9188), 1435-1439 (bron).

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